Hallo liebe Leserinnen und Leser da draußen,
seit einigen Wochen verbringen wir nun schon unsere Zeit ausschließlich in der Wohnstätte „Sonnenhof“ . Für unsere Klienten kam die „Anordnung“, zu Hause bleiben zu müssen geradezu überraschend. Gewohnte Strukturen fielen plötzlich weg und keiner konnte sagen, wie lange diese Situation anhält.
Angst, Frust und Langeweile machten sich im Alltag schnell breit. Gerade in den ersten Wochen wurde die Viruserkrankung zum Dauer-Thema in der Wohnstätte. Besonders unsere WfbM-Gänger (WfbM – Werkstatt für behinderte Menschen) stellten viele Fragen dazu. Dieser Herausforderung nahmen wir uns an und erklärten so gut wie möglich, was gerade in der Welt passierte. Aber das alleine reichte natürlich nicht aus. Auch Schutzmaßnahmen mussten zeitnah getroffen werden. Auf der Tagesordnung standen nun für alle Klienten und auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein vermehrtes gründliches Händewaschen und Händedesinfizieren. Das bedeutete auch, den Körperkontakt auf das Nötigste zu reduzieren. Diese Maßnahmen wurden schnell verinnerlicht und routiniert durchgeführt.
Schwieriger gestaltete sich die angeordnete Kontaktsperre. Besuche von Familienangehörigen oder auch Heimfahrten fielen plötzlich weg und führten bei vielen Klienten zu Kummer und Traurigkeit. Unsere Mitarbeiter im Betreuungsdienst zeigten hier viel Einfühlungsvermögen. Vermehrt wurde der Kontakt über das Telefon hergestellt, Karten oder kleine Geschenke gebastelt und mit der Post verschickt. Auch vermehrte Gespräche bei aufkommenden Sorgen und Ängsten begleiten weiterhin den Tagesablauf. Ebenso fehlen soziale Kontakte, die durch die WfbM entstehen, im jetzigen Alltag. Unterstützung bei der Betreuung der Klienten bekamen wir von zwei Kolleginnen aus der WfbM.